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Shettys - Fütterung und Haltung

Susanne Uekermann-Vetter • 17. April 2024

Shettys - kleine Pferde mit großen Ansprüchen

Immer wieder begegnet man in der Praxis Shettys, welche quasi als Rasenmäher mit guter "Ökobilanz" fungieren oder eben einfach irgendwie als Beisteller ihr Dasein fristen.


Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier total unbeliebt mache: Shettys sind süß. Sie besitzen gerade für kleine (kleinere) Kinder eine schier magische Anziehungskraft und schnell sind die Großeltern oder Eltern dabei, den Enkeln oder Kindern den Traum vom eigenen Pony zu erfüllen, wenn denn auch nur halbwegs die Platzverhältnisse gegeben sind, ABER: Diese kleinen, putzigen Tierchen sind nicht immer unbedingt etwas für Kinder.


Klar, so ein Shetty ist ja nicht so groß und rein theoretisch dürfte man sie (zumindest die Mini-Shettys) sogar im Kofferraum eines Pkw’s transportieren, vorausgesetzt da ist ein sogenanntes Hundenetz oder -schutzgitter zum Fahrgastraum vorhanden. Das fällt tatsächlich dann einfach unter Ladungssicherung. Viral „geistern“ da so einige Videos rum, welche zunächst mal einfach nur lustig sind. Die "pädagogische" Werthaltigkeit lassen wir jetzt einfach mal dahingestellt. (Ich möchte mich hier keinesfalls als Oberlehrer mit dem erhobenen Zeigefinger hinstellen. Ja, auch mein Herr Horst musste schon so einiges über sich ergehen lassen, ABER keine Angst - der kleine Kerl hat es mir und doppelt und dreifach heimgezahlt. Ergo: Gleichstand)


Versetzen wir uns aber einfach mal in so ein Shetty hinein. Oder – besser ausgedrückt – wir sind Menschen, sprich wir können es nur versuchen.


Shettys sind tatsächlich vollwertige Pferde!!! (An die Stelle mussten jetzt einfach die drei Ausrufezeichen, damit das ja niemand überliest.)


Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir über ein durchaus sehr meinungsstabiles Pferd reden.

Die meisten Vertreter dieser Rasse haben auch nicht wirklich ein Gefühl für ihre doch geringe Körpergröße.

Schnöde ausgedrückt – sie haben eine verdammt „dicke“ Klappe und ein Selbstbewusstsein, welches schon so manchen gestandenen Kerl nicht nur in den Wahnsinn, sondern auch in die Flucht getrieben hat.

Aufgrund der geringen Körpergröße sind die Kleinen natürlich irgendwo was für Kinder. Sie sind einfach „handlich“ und es ist für ein meinetwegen 6-jähriges Kind natürlich wesentlich einfacher so ein Shetty zu putzen und zu führen, als 1,80m Warmblut.


Wir lassen jetzt einfach mal außen vor, dass auch so ein Shetty nicht immer sanft mit Kindern umgeht, aber da reißen sich die kleinen Gesellen meist noch zusammen. Ab einem gewissen Alter stehen auch bei Shettys Kinder einfach unter „Fohlenschutz“ und dürfen ganz viel.

Sind die Kollegen Shettys aber noch in der pubertären "Sturm- und Drangzeit" sollten Kinder nach Möglichkeit nicht unbeaufsichtigt mit ihnen - sagen wir mal Kontakt - pflegen. "Passen" könnte die Geschichte, wenn die Kinder sind ebenso hart im Nehmen, wie die Ponys.

Da ich allerdings selbst Mutter bin - sicher ist sicher. Bleibt dann besser als Erwachsene einfach dabei, um in Notfällen direkt eingreifen zu können.


Nebenbei bemerkt – Shettys sind ganz schön schlau.

Ein Schmied hat mal zu mir gesagt: ‚Die haben zwar nur einen kleinen Kopf, ABER der ist voll mir Hirn.‘ Recht hat er. Die Kleinen auszutricksen ist sehr schwer. Man muss ihnen gedanklich immer einen Schritt voraus sein und dabei eine entsprechende Autorität an den Tag legen.

Neuere Experimente haben ergeben, dass die Kleinen tatsächlich bis 5 zählen und dabei noch verschiedene Formen unterscheiden können.


So weit, so gut. ABER was ist denn jetzt mit dem Futter?


Zunächst müssen wir uns dessen bewusst sein, dass diese Ponyrasse ihren Ursprung in einer extrem maritim geprägten Landschaft mit wirklich feuchtem Klima, "verursacht" durch den Golfstrom, hat.

Die Shetland-Inseln zeichnen sich durch milde Winter in Kombination mit kühlen Sommern, Starkregenfällen, Stürmen und Nebel aus. Das Winterhalbjahr ist die regenreichste Zeit des Jahres, allerdings gibt es selten Frost und/oder Schneefall. Im Sommer klettern die Temperaturen selten über 15 Grad Celsius und auch die Sonnenstunden pro Tag sind nicht wirklich "umwerfend".

Diese doch eher ungemütliche Klima- und daraus resultierenden Bodenverhältnisse führten zu einer gnadenlosen natürlichen Auslese allen Lebens.

Resultat in unserem Falle waren kleine, sehr widerstandsfähige Ponys. Angepasst an karge Futterverhältnisse.

Auf einer nur dünnen Bodenschicht, Felsblöcken, Mooren und sauren Wiesen, unterbrochen durch unzählige kleine Seen und Teiche, wächst eben - aus unserer Sicht betrachtet - nicht so ganz viel.

Die kleinen, zähen Burschen hat die Evolution aber an exakt diese Verhältnisse hervorragend angepasst. Die mineralstoffreichen Böden bringen eher kleinwüchsige, krautartige Pflanzen hervor. Zu erwähnen sind hier vor allem die Flechten, welche reich an Nährstoffen sogar den menschlichen Bewohnern der Shetlands in verarbeiteter Form als Mehl dienen.


Mit dem Aufwuchs auf deutschen Böden und so ziemlich allem, was darauf an Raufutter geernet wird, ist der Shetty-Organismus - wirklich stark abhängig von der Zusammensetzung des Heus - meist leider komplett überfordert.


Vielerorts wird ja die Ansicht vertreten, dass Shettys schon fast von der berühmten Luft mit Liebe aufgepeppt leben können. Nein, können sie ganz klar nicht.

Wir müssen uns hier einfach mal vor Augen halten, dass dieser kleine Shettyorganismus wohl „funktioniert“, wie der von einer Tonne Shire-Horse, also rein theoretisch. Rein praktisch schaut die Geschichte bei näherer Betrachtung aber etwas anders aus.


Shettys verfügen im Vergleich zu ihrer Größe und ihrem Gewicht über eine wirklich enorme Muskelmasse. Sie sind eines der, vielleicht sogar DAS leistungsstärkste Zugtier im europäischen Raum.


Früher wurden Shettys vor allem in England (aber auch in Deutschland) unter Tage in den Kohlebergwerken als sogenannte Grubenponys eingesetzt.

Sie waren „handlich“, also perfekt für die doch recht engen Bergwerksstollen und verfügten (bzw. tun es noch immer) über eine wirklich enorme Muskelkraft.

Ja, schwer vorzustellen, aber die kleinen Kollegen haben die schweren Loren mit der Kohle (oder auch Gestein) unter Tage gezogen.

Insgesamt eine recht zwiespältige Geschichte. Zum einen natürlich der industrielle Fortschritt, andererseits war man damals, wie leider auch heute noch oft, der Meinung, dass Shettys ja nicht so viel Futter bräuchten. Sprich – für die Körpergröße extreme Kraft gepaart mit "preiswert in der Unterhaltung" ist den Kleinen leider an der Stelle zum Verhängnis geworden.

Viele der Grubenponys haben nach Aufnahme ihrer Tätigkeit das Tageslicht niemals wieder gesehen und trotz ihrer genetisch vorgegebenen Robustheit noch nicht mal ansatzweise ein hohes Alter erreicht.

Als in Deutschland die letzten Ponys nach Schließung der Gruben wieder "nach oben" durften, hatten sie arg mit ihrem eigentlich natürlichen Lebensraum zu kämpfen. Sie kamen einfach nicht mehr klar mit Sonne (Tag und Nacht) und auch frischem Gras. Dennoch durften sie bis zu ihrem Dahinscheiden ein wirklich ponywürdiges Dasein führen, welches dann allerdings nicht mehr so ganz lange war.


Doch zurück zur Frage der Fütterung.

Klar funktioniert so ein Shettydarm prinzipiell und rein theoretisch, wie der seiner großen Verwandten.

Nur muss man sich mal vor Augen führen, dass in diesem kleinen Shettykörper ja gar nicht der Platz für knapp 40 Meter Darm vorhanden ist. Sprich – an der Stelle reden wir über bestenfalls 25m Darm, welche den Job übernehmen.

Also alles gar nicht so einfach und ja, allein aufgrund dieser Kürze und unter Betrachtung der Tatsache, dass die Verdauung bei einem Pferd eben eine ganz schön komplizierte Angelegenheit ist, ist die logische Schlussfolgerung: Der - sagen wir mal ganz pauschal - Verdauungstrakt des Shetty-Tieres kann nicht so effektiv arbeiten, wie bei einem Großpferd.

Allein aus diesem Grunde brauchen Shettys vergleichsweise viel Raufutter.


Exakt an der Stelle beginnt dann auch schon die Herausforderung.

Diese kleinen Mitglieder der Pferdegesellschaft haben scheinbar nicht wirklich ein Sättigungsgefühl (im Fachjargon Appetitsgrenze). Fressen können sie eigentlich immer und aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich berichten, dass sie auch zuverlässig überall irgendetwas Fressbares finden.

Ob das jetzt „pädagogisch“ oder besser ernährungsphysiologisch wertvoll ist, lassen wir mal dahingestellt. Sie fressen einfach gefühlt 3m unter der Grasnarbe und sind wahre Meister in puncto Beschaffungskriminalität von Futtermitteln.


Sprich an der Stelle sollte man schon darauf achten, dass das kleine Wesen wohl Zugang zu Heu und Stroh, sprich Rohfaser haben MUSS, ABER man muss da schon aufpassen. Es gibt Modelle, die pfeifen sich mal eben 8kg pro 100kg Lebendgewicht rein und sehen dann natürlich entsprechend aus. Einfach nur fett.

Das ist natürlich der komplett falsche Weg und zusätzlich von gesund ganz weit entfernt. Hier muss der Zugang zu Stroh und Heu dann einfach limitiert werden. Die gute Nachricht ist allerdings – das vermeintlich arme Tier muss nicht hungern und womöglich noch Magengeschwüre bekommen. Man kann an der Stelle wirklich gut mit Knabberhölzern arbeiten, welche auch von den Tieren (meiner Erfahrung nach) besser angenommen werden als von so manchem großen Vertreter ihrer Art.

Dieses wirklich "Dauerfressen" ist vermutlich genetisch verankert und ich persönlich würde die Ursachen einfach in der wirklich kargen Umgebung suchen, in welcher die Tiere ihren Ursprung finden.

Sie waren einfach gezwungen dauerhaft zu fressen und umherzuwandern, um ihren durchaus vorhandenen Bedarf an energieliefernden Nährstoffen zu decken.

Dem sollte bei der Haltung meiner Meinung nach Rechnung getragen werden. Sprich - lassen wir sie fressen, aber eben Sachen, die nicht zu energiereich sind. Laub, Knabberhölzer und auch qualitativ hochwertiges Stroh bieten hier wirklich adäquate Alternativen zu Heu ad lib.


Der wohlgemeinte Rat eines Schmiedes "Die stellst du besser auf eine Wiese, die höher ist als sie selbst." - also in der Theorie ganz hervorragend. Die praktische Umsetzung des Shettys sieht dann aber folgendermaßen aus: Ich fresse zunächst mal die gehaltvollen Blütenstände und widme mich dann eingehend dem jungen, frischen Gras, welches automatisch von unten durchwächst.

Sprich: Der Plan war in der Theorie gut. In der Praxis hat ihn das Shetty dann leider zunichte gemacht.


Wirklich gute Erfahrungen habe ich persönlich mit einem (für deutsche Pferdeverhältnisse sehr) großen, bewegungstechnisch anspruchsvollen Areal mit absolut natürlichem Aufwuchs gemacht.

Natürlicher Aufwuchs wird bei den hier im Sauerland vorherrschenden kargen Böden wirklich nicht sonderlich hoch, aber die Energiebilanz für die kleinen Gesellen scheint zu stimmen. Sie können ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen, je anspruchsvoller (steiler) das Gelände ist, um so besser und gefühlt 24/7 überall mal hier ein Hälmchen und dort eine Blüte, unterwegs noch ein Blatt, welches vom Baum gefallen ist, fressen.

24/7 fressen sie natürlich auch nicht, weil irgendwann setzt auch da das Sättigungsgefühl ein und schlafen müssen sie auch irgendwann, tun sie auch.  Dieser geschilderte "Weiden-Shetty-Luxus" ist  stellt in meinen Augen eine wenigstens annähernd naturnahe Haltung dar, welche den speziellen Bedürfnissen der kleinen Gesellen zumindest recht nahe kommt. Eine Garantie ist das aber einfach für gar nichts.

Ja, ich kenne die Praxis und weiß, dass eine solche Sommerweide der "6-er Lotto" des Pferdebesitzers ist.

Da die meisten eben dieses Glück nicht haben, bleibt nur - limitierter Zugang zu Heu und - leider - auch Gras - dafür unlimitierter Zugang zu Stroh, Knabberästen, Laub.


Bei sämtlichen Robust- (Pony-)rassen ist allerdings zuverlässig IMMER zu berücksichtigen, dass die Tiere rundrippig sind und sie eine genetisch vorgegebene, dickere Unterhautfettschicht haben als zum Beispiel ein schlanker Araber.

Kombiniert man das dann mit den kurzen Beinen von Minishettys - also die haben schon was von "etwas zu wohlgenährtem, leicht übergroßem Dackel auf der Flucht".

ABER: Die müssen so.


Über die, meiner Meinung nach, mittlerweile übertrieben klein gezüchteten Minis und die Auswirkungen auf eigentlich den gesamten Organismus, vor allem aber die sehr häufig vorprogrammierten komplett deformierten Beine und natürlich (vor allem Knie-) Bänderproblemen müssen wir an der Stelle nicht reden.

Man kann da wirklich sehr geteilter Meinung sein.

Ich persönlich finde sie trotzdem total süß und liebenswert, ABER man muss jetzt auch nicht "auf Teufel komm raus" auch noch mit Exemplaren züchten, welche die genannten Probleme haben.

Sie sind dann einfach da. Man kann da über die Fütterung die Probleme gut beeinflussen und die kleinen Kerlchen bringen ja auch nicht so viel Gewicht auf die Waage (Bei den ganz Kleinen reden wir z.T. wirklich nur über 80 vielleicht 90kg Lebendgewicht). Sprich sie können dennoch das durchaus stolze Alter von weit über 50 Lebensjahren erreichen. Auch das sollte man sich, vor allem bei der Anschaffung eines Absetzers, vor Augen halten.


Eine echte Besonderheit oder eigentlich auch nicht ist, dass Shettys einen vergleichsweise hohen Bedarf an Eiweiß und Mineralstoffen haben.

Da sind wir dann wieder bei: Je kleiner ein Organismus ist, desto uneffektiver arbeitet er. Das kann man in dieser Form auch auf den Bedarf/Verbrauch von Mineralstoffen umsetzen.


Bei der Proteinzufuhr scheiden sich die Geister. Ich persönlich handhabe es so, dass es außerhalb der Weidesaison schon eine wirklich geringe Menge Hafer gibt, aber eben wirklich nur eine normale, kleine Frauenhand voll.

Während der Weidesaison bleibt insofern "die Küche kalt".

Ich bin da auch ein Anhänger vom Schwarzhafer, weil der eben ein relativ kleines Mehlkorn hat, sprich er ist nicht so gehaltvoll, wie z.B. Weiß- oder Gelbhafer.

Aufstocken tue ich diese Menge nur – allerdings auch hier in geringem Maße – wenn so echtes, schäbbiges Wetter ist. Nasskalt, um die 0 Grad und jede Menge Feuchtigkeit von oben. Shettys bilden bei entsprechender „Freilufthaltung“ (sprich Offenstall) ein wahnsinniges Winterfell (schon eher Winterplüsch) aus, aber hierfür hatte Mutter Natur eben einen wirklich guten Grund. Was an der Stelle viele nicht wissen und auch nicht für möglich halten: Shettys kühlen schneller aus als ein Großpferd.


Was die Mineralstoffe anbelangt – Shettys sind echte Mineralstoff“gräber“.


Die Kleinen vertilgen zwar so ziemlich alles, was nicht schnell genug auf einem (sehr hohen) Baum ist, ABER wie alle Robustrassen haben sie eine wirklich empfindliche Leber. Für den Besitzer oftmals ein echter Spagat, aber mit Bitterkräutern (und die bitte nicht zu knapp bemessen) liegt man beim Shetty immer richtig.

Spurenelemente generell bitte immer wirklich gut abdecken.

Die Praxis hat gezeigt, dass die Kleinen (allein aufgrund ihrer hohen Muskelmasse) einen echten Bedarf an Mangan und Magnesium haben.

Was den Winterplüsch anbelangt – irgendwo muss er herkommen, sprich in der Zeit des Wechsels vom Sommer- zum Winterfell auf alle Fälle eine Zinkzulage. Da Haare ja nun mal zu bis zu 90% aus Keratin (ein körpereigenes Protein) bestehen – also irgendwo muss auch das herbekommen, aus überständigem Gras oder einer ständig raspelkurz genagten Wiese auf alle Fälle schon mal nicht.


Wenn man all das berücksichtigt kann man mit diesen kleinen, für mich persönlich GANZ GROSSEN, Mitgliedern der Pferdegesellschaft ganz viel Spaß haben.  Langweilig wird es auf alle Fälle nie und neben einer gewissen Gelassenheit und Durchsetzungskraft benötigt das zweibeinige Personal schon eine große Portion Humor.

In diesem Sinne – zollt auch den Kleinen Respekt und lasst sie vor allem wie Pferde leben.

 


Hier war Herr Horst einfach nur ein zuckersüßer 8 Monate alter Absetzer. Etwa vier Monate später ist die kleine Engel zu einem wahren Teufel mutiert.

Allein aufgrund seines absolut "ungebührlichen" Verhaltens meiner damals noch kleinen Tochter gegenüber, musste er sich dann von einem Teil seiner Männlichkeit trennen.

Ich persönlich war zwar eher belustigt, dass dieser vermeintliche kleine Engel plötzlich  ständig der Meinung war, seine doch eher nicht vorhandene Körpergröße mittels Stehen auf 2Beinen nach oben zu korrigieren, für ein kleines Kind ist das nach meinem Dafürhalten aber einfach viel zu gefährlich.

Dieser kleine Kerl hat es allerdings auch in den darauffolgenden zwei Jahren geschafft, zwei gestandende Tinker-Jungs förmlich zur Weißglut zu treiben. Jeder, der die Rasse Tinker kennt weiß, dass das wirklich nicht so ganz einfach ist. Horsti hat es geschafft und letztlich haben ihn die beiden Großen doch noch zu einem "brauchbaren" Mitglied der Pferdegesellschaft und vor allem ihrer eigenen kleinen Herde, erzogen. Hingucken durfte man als Mensch manchmal nicht.

Text und Fotos: Susanne Uekermann-Vetter, April 2024

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