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Schimmelpilze - die meist unsichtbare Gefahr im Heu

Susanne Uekermann-Vetter • 2. August 2023

Deutlich an den weißen "Punkten" zu erkennende Schimmelbildung in Heulage.

Zur besseren Sichtbarkeit vergrößert, dennoch bereits mit bloßem Auge sichtbar.

Schimmelbildung an einem Blütenstand stark vergrößert.

Schimmelpilze - die meist unsichtbare Gefahr im Heu


Die Raufutterqualitäten sind heute leider nicht mehr das, was sie früher mal waren. Selbiges findet seinen Ursprung einerseits in den, aufgrund der intensiven Landwirtschaft,  mittlerweile  auslaugten Böden. Auf diese Gefahr hat bereits Justus von Liebig (1803-1973) verwiesen.

Ein weiterer Faktor ist die, nicht korrekte,  handwerkliche Herstellung des Graskonservates.

Aber selbst, wenn  die Fläche zur Raufuttergewinnung keine Monokultur ist, bearbeitet und gedüngt, mittels moderner Maschinen das Graskonservat tatsächlich handwerktlich korrekt hergestellt wurde, noch immer der riesige Faktor der tatsächlich ordnungsgemäßen Lagerung.


Mit Entsetzen muss leider festgestellt werden, dass nicht nur die Gehalte der nichtenergieliefernden Nährstoffe (umgangssprachl. Mineralien) einem stetigen Abwärtstrend unterliegen, sondern die Belastung mit unerwünschten Schimmelpilzen und Hefen absolut zunimmt. 


Aufgrund der Trockenheit, welche man auch in Deutschland schon als Dürre bezeichnen kann, waren die Rohproteinwerte der letzten Jahre sehr niedrig.

(Bedarf Freizeitpferd: 0,5 - 1g verdauliches Eiweiß pro 1kg Lebendgewicht,  allerdings u.U. sinkend mit steigendem Lebendgewicht,abhängig von der erbrachten Arbeitsleistung).

Heuanalysen der aktuellen Ernte (2023) zeigen, dass nicht nur Rohprotein wieder gestiegen ist, sondern eben auch Gesamtzucker und Fruktan. Werte welche so manchen Pferdebesitzer in Panik verfallen lassen, auf der anderen Seite - die Inhaltsstoffe von Naturprodukten schwanken und hohe Analysewerte an der Stelle zeigen eher, dass hier mikrobiologisch (zumindest zum Zeitpunkt der Analyse) alles in Ordnung war. Verderbnisförderne Pilze und Hefen lieben Zucker und "verbrauchen" ihn.


Heuanalysen liegen absolut im Trend, nur sollte man hierbei immer ein paar Aspekte bedenken:

Es ist nur ein wirklich grober Überblick, mehr oder minder tagesaktueller (Zeitpunkt der Probenentnahme) Überblick bezogen auf die Nährstoffgehalte des sogenannten Graskonservates.

Wirklich empfehlenswert ist eine sogenannte mikrobiologische Untersuchung. Die Kosten hierfür sind wirklich überschaubar.


Beim Graskonservat von ein- und derselben Wiese können die Werte schwanken. Nicht an jeder Stelle wächst alles gleich. Daher die Anleitung der LUFA bei der Probenentnahme tatsächlich vorher lesen und beachten. Fehlerhafte Lagerung verändert die Qualität, vor allem im Hinblick auf die Belastung mit Schimmelpilzen, u.U. absolut rasant. In sogenannetem überjährigem Heu ist wirklich fast nichts mehr "drin".

 

Das Heu/Stroh sieht zunächst (von außen) gut aus, ist jedoch verstärkt mit Schimmelpilzsporen belastet. Diese sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar und äußern sich für den Laien oftmals nur durch "Stauben" und dieses muss noch nicht einmal extrem sein. Hier ist absolute Vorsicht geboten!
 

Kommen diese bisher eventuell noch inaktiven Schimmelpilzsporen mit Feuchtigkeit (hier genügt schon normale Luftfeuchtigkeit) in Kontakt, werden die Sporen aktiv. Der Schimmel beginnt quasi zu wachsen. Mit bloßem Auge zu erkennen ist der Schimmel nur aufgrund kleiner, weißer (Heulage) oder schwarzer (Heu und Stroh) Punkte auf den Halmen des entsprechenden Konservates. Man muss wirklich sehr genau hinsehen, um es zu sehen. (Ein Trick aus der Praxis: Foto machen und dann vergrößern. Das ist auch nicht das "ultimative Mittel", aber die Chancen tatsächlich irgendwas erkennen zu können, sind wenigstens etwas größer.) 
 

Die Heuqualität sollte daher vor JEDER Fütterung absolut kritisch überprüft werden. Hierzu eine kleine praxisnahe Anleitung:

Bei Heustaub haben wir im Prinzip (gaaanz einfach ausgedrückt) zwei Arten von Staub zu unterscheiden.

Einerseit schnöden Staub, Dreck, im Fachjargon sogenannte Rohasche.

Solange hier nicht wirklich richtige Dreckklumpen im Heu sind- unschön, aber ungefährlich.

Die andere Sorte "Staub" sind allerdings Schimmelpilzsporen. Bei den Naturprodukten Heu und Stroh bis zu einem gewissen Rahmen auch absolut unvermeidbar, da Schimmelpilze nun mal eigentlich überall sind. Hinzu kommt der sogenannte Lagerschimmel. Auch unvermeidbar, ABER wie die Praxis gezeigt hat - bei wirklich korrekter Lagerung (große, gut belüftete Hallen) - ist der Befall zu vernachlässigen.


Befinden sich Schimmelpilzsporen in trockener Umgebung - nicht schön, aber eben nicht zu vermeiden. Sie sind inaktiv. Ab einer gewissen Konzentration sind sie allerdings auch inaktiv gesundheitsschädlich.

Gelangen diese Schimmelpilzsporen allerdings in eine feuchte Umgebung - dann werden sie richtig gefährlich, aktiv und vor allem toxisch (gewässertes Heu !!!).


Das Problem beim Bedampfen ist, dass die Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) nicht zwingend zerstört werden und andere Stoffwechselprodukte wie biogene Amine gar nicht zerstört werden können. Auch wird eben nicht jeder einzelne Halm von allen Seiten gleichmäßig bedampft. Hier sollte eine Sinnhaftigkeit meiner Meinung nach allein mittels gesundem Menschenverstand kritisch überprüft werden.


Auseinanderhalten könnt ihr die unterschiedlichen Arten von "Staub" am einfachsten, indem ihr das Heu einfach aufschüttet und wirklich ganz bewusst den aufsteigenden Staub einatmet. Müsst ihr niesen, reden wir weitestgehend über "normalen" Staub.

Bekommt ihr einen Hustenreiz reden wir über sehr viele Schimmelpilzsporen. Diese haben so manchem Pferdebesitzer und auch Bauern eine Nacht im Krankenhaus beschert. Mir im übrigen auch fast. Erschreckend fand ich, wie schnell der Kreislauf "kapituliert" und noch erschreckender die Reaktion des seinerzeiten Heulieferanten, welcher auch gleichzeitig Hersteller war.


Auch Schimmelpilze haben einen Stoffwechsel.

Sie bilden sogenannte Mykotoxine (Schimmelpilzgifte, mit denen sich der Schimmelpilz selbst vor anderen Fressfeinden schützt.), welche bei Wirbeltieren (Mensch, Pferd, u.a.) bereits in geringen Mengen giftig wirken können. Beim durch Trockenheit und/oder ständigem (tiefem) Verbiss gestresstem "lebenden" Gras reden wir dann über Endophyten. Eine unsichtbare, langfristig gesehen, tödliche Gefahr.


Aus dem Humanbereich ist die "Wirkung" hinlänglich bekannt. Menschen, welche (selbst bei "nur" einem limitierten Zeitraum) in feuchten/schimmeligen Wohnungen leben mussten, berichten durchweg über eine empfindliche negative Störung des Allgemeinbefindens.
Hier reicht die Bandbreite der hervorgerufenen, gesundheitlich in absolut höchstem Maße bedenklichen, Reaktionen von krebserregend über Schäden an Immunsystem und Erbgut, allergischen Reaktionen, Schäden an Leber, Niere und Darm.
Das sich hieraus entwickelnde Krankheitsbild heißt MYKOTOXIKOSE. 
 

Bereits bei Kotwasser und/oder Durchfall sollten bei jedem Betreuer die "Alarmglocken" schrillen und selbiges eben nicht mit:  "Das haben Pferde schon mal gerne, sind halt empfindlich" oder "Das hat der jedes Jahr, wenn er von der Wiese runter kommt und Heu fressen muss" lapidar abgetan werden.
 

Es ist zwar in der Praxis eigentlich unmöglich Pferde vollständig mit komplett unbelastetem Futter zu ernähren und entscheidend für etwaige Schäden ist sicherlich auch die Gesamtmenge der mit Rau-, Kraft- und Saftfutter aufgenommenen Mykotoxine, ABER es gilt immer zu bedenken, dass Schimmelpilze selbst zwar durch z.B. Bedampfen zerstört, durch Säure beeinträchtigt und durch Trocknung zumindest etwas in ihre Schranken verwiesen werden können, die MYKOTOXINE allerdings können nach derzeitigem Stand der Wissenschaft NICHT INAKTIVIERT werden.

Die produzierten sogenannten biogenen Amine kann man auch durch Bedampfen NICHT zerstören!!! 
 

Allein aus wirtschaftlichen Gründen sollte daher das Risoko einer Kontamination (Verunreinigung) des Futters durch Mykotoxine (den giftigen Stoffwechselprodukten von Bakterien und Schimmelpilzen) durch handwerklich korrekte Herstellung und Konservierung (Ernte) sowie - beim Hersteller/Lieferanten sowie Endverbraucher  ordnungsgemäße Lagerung der Futtermittel und Sauberkeit im Stall, minimiert werden.
 

Bitte seht euch - sofern die Möglichkeit besteht - auch die Lagerung beim "Heubauern des Vertrauens" an.

Absolute Garanten für ein Milieu, in welchem sich Schimmelpilze nicht nur wohl fühlen, sondern tatsächlich wachsen und gedeihen sind:

  • von Blechdächern herabtropfendes (Kondens-)Wasser,
  • Stroh (da in der mordernen Landwirtschaft als "minderwertige" Einstreu genutzt und daher meist ohnehin nachlässiger hergestellt), welches maschinell zerhäckselt und in den, in der selben Halle befindlichen, nicht abgetrennten, Kuhstall geblasen wird.
  • Ausdünstungen der Tiere bei der o.g. Lagerungsform
  • Auflageflächen von Heuvlies

 

Handwerklich korrekte Herstellung - in der Praxis eine Geschichte für sich.

Hier mal ein paar Anhaltspunkte:

  • Schnitttiefe nicht unter 7 cm (Damit hält sich dann auch der sogenannte Rohascheanteil, schnöder Dreck, im Erntegut in Grenzen, senkt allerdings den Ertrag des Landwirtes und wird deshalb selten eingehalten.)
  • Pressung mit einer Restfeuchte von max. 10%. (Es gibt dafür Messgeräte. Der wirklich korrekte Landwirt schwadert daher das Mähgut, presst einen Probeballen und misst dann die Restfeuchte. Liegt diese über 10% werden dieser Ballen und das restliche Mähgut wieder auseinandergezogen und trocknen weiter. Erstaunlicherweise hält sich bei dieser Vorgehensweise die Erwärmung der Ballen während der Nachschwitzphase extrem in Grenzen.)
  • Der Anpressdruck sollte nicht zu hoch sein. (An den modernen Maschinen kann das eingestellt werden.)
  • Das geschnittene Gras sollte zum einen häufig und sanft gewendet, die Halme nicht "angeritzt" werden, wie bei der Herstellung von Silage für Kühe. (Auch das kann an den modernen Maschinen eingestellt werden. Grünschnitt für Rinder wird angeritzt, damit der spätere Silierprozess besser ablaufen kann, insgesamt wird hier aber bei wesentlich höherer Restfeuchte gepresst und gewickelt.)
  • Erntezeitpunkt ist Mitte bis Ende der Blüte (Es regnet nicht in das Erntegut hinein. Wetterbericht beachten und eben auch eine große Portion Glück.)
  • Sogenanntes überständiges Gras/Heu ist nicht empfehlenswert. Gemäht und gepresst wird es nach der Blüte. Dieses Konservat hat dann zwar nur noch sehr niedrigere, hauptsächlich energieliefernde, Nährwerte, ABER nach dem Aussamen "stirbt" der Stengel, sprich zersetzende Fäulnisprozesse laufen ab und dann sind wir wieder bei den Schimmelpilzen.
     

Man sollte immer daran denken: Sämtliche mit dem Futter aufgenommenen Nährstoffe (und eben auch Gifte) werden (einfach ausgedrückt) über das Blut zunächst über die Pfortader zur Leber transportiert und dort quasi in "gut" = Weitertransport über den Blutkreislauf in die Zellzwischenräume und danach in die einzelnen Zellen und  "schlecht" = Abbau, Ausscheiden durch Leber und Nieren "sortiert".

Pferde können aufgrund einer physiologischen Besonderheit leider nicht erbrechen, sonst würden sie es oftmals tun.
 

Alles, was als "schlecht" befunden wurde, stellt die Entgiftungsorgane des Körpers vor eine echte Herausforderung. Schließlich produziert jeder Körper selbst während des Stoffwechsels jede Menge Giftstoffe, welche "entsorgt" werden müssen. Mutter Natur und jeder lebende Organismus in ihr sind riesige, hochspezialisierte Chemiefabriken.

Es ist insofern also absolut ratsam die Leber dauerhaft mit Bitterstoffen (regen den Gallefluß an) zu unterstützen.

Wenn Pferde aufgrund ihrer Haltung die Möglichkeit haben "sich selbst zu helfen", schälen sie die Rinde von den Bäumen, sofern keine vorhanden sind, werden ersatzweise andere "hölzerne Einrichtungsgegenstände" angenagt.

Allerdings ist es Pferden selbst in naturnahen Haltungsformen in der heutigen Zeit nahezu unmöglich, den tatsächlichen Bedarf an Bitterstoffen zu decken, um letztlich Galle in physiologisch vorgesehener Menge produzieren zu können. (Beim Großpferd reden wir hier übrigens über etwa 6 Liter pro Tag.)
 

Das Verstoffwechseln biogener Amine durch das Tier führt letztlich nicht nur zur Überlastung der hierfür "zuständigen" Organsysteme sondern gleichzeitig zu einem erhöhten "Verbrauch" an Spurenelementen.


Die Bandbreite der sich aus dem übermäßigen Verzehr von kontaminiertem Grundfutter ergebenden körperlichen Beeinträchtigungen reicht von

Mauke, Kotwasser, Durchfall, Verspannungen über Ekzem, Husten (COPD), Hufrehe, Kreuzverschlag, um nur einige zu nennen.


Speziell bei ohnehin sogenannten 'lebersensiblen' Robust-/Ponyrassen (Kaltblüter, Isländer, Haflinger, Tinker, Shettys, Fjordpferden, aber auch PREs, Andalusieren, etc.), genügt dann das Aufeinandertreffen mehrerer, für den Menschen vermeintlich bedeutungsloser, Strörfaktoren, wie Fellwechsel, erhöhte Schimmelsporenbelastung im Heu, Stallwechsel, Integration neuer Herdenmitglieder, Beginn der Ausbildung bei Jungpferden, etc. und der gesamte wahrlich absolut sensible und äußerst leicht zu irritierende Stoffwechsel von Pferden "kippt".
 

Gänzlich ausschließen lassen sich derartige "SuperGAUs" vermutlich nicht, ABER mit einer ganzjährigen Versorgung mit lebensnotwendigen, nichtenergieliefernden Nährstoffen (umgangssprachlich Mineralien) sowie der Einhaltung der allgemein gültigen Regeln in puncto Ordnung und Sauberkeit im Stall, vor allem im Raufutterlager, kann man das Risiko durchaus minimieren. 
 

Nach neueren Erkenntnissen scheint auch Mangan eine wirklich große Rolle in Bezug auf die Verstoffwechselung von Mykotoxinen zu spielen.

Bei wirklich misereablen Heuqualitäten wird es an dieser Stelle förmlich "verbrannt" und gelangt gar nicht erst tief ins Gewebe (wo es eigentlich hin sollte).

Mangan spielt eine große Rolle bei der Arginase (Harnstoffzyklus), womit wir dann wieder bei der Gesundheit der Leber wären.

Leider gehört Mangan zu den bisher am wenigsten erforschten Elementen, so dass wir hier tatsächlich auf Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und Haltung angewiesen sind.

Durchbricht Harnstoff, welcher nicht vom Körper abgebaut werden kann, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, dann wird es wirklich übel.

Die Tiere verändern ihr Wesen, werden zum Teil wirklich böse und unhändelbar. Dieses ist zunächst kein Dauerzustand, sondern tritt immer mal wieder auf. Scheinbar ohne erkennbaren Grund. Deshalb IMMER zugrunsten des Tieres entscheiden - Futter (Weide und Graskonservat) sehr kritisch überrüfen.


Immer wieder lehnen Hersteller (das sind "Heubauern" in diesem Falle) die Haftung für das von ihnen hergestellte Produkt ab.

Befinden sich am/im Heuballen Stellen, an welchen die Schimmelpilzbildung bereits mit bloßem Auge deutlich sichtbar ist und wird dieses beim Hersteller/Lieferanten moniert bekommt der Pferdebesitzer oft den Hinweis "Dann machst du das einfach großflächig ab, wirfst es auf den Mist und gut ist. Das macht nichts."

An der Stelle muss man ganz deutlich sagen, dass niemand auf die Idee kommt von Schimmel befallene Lebensmittel nochmals aufzukochen oder ähnliches.

Solche verdorbenen Lebensmittel werden direkt vollumfänglich entsorgt. Gleiches gilt auch für Tierfutter.


Es empfiehlt sich deshalb generell Raufutterlieferungen direkt zumindest mit den zur Verfügung stehenden menschlichen Sinnen zu prüfen. Bestehen Bedenken oder Zweifel sollte eine Probe entnommen und von einem Labor mikrobiologisch untersucht werden.

(Mit zunehmender Lagerungszeit beim Erwerber wird die Beweisführung äußerst schwierig.)

Die Haftung für Schäden der Tiere aufgrund Fütterung mit kontaminiertem Futter liegt ganz klar beim Hersteller, hier dem jeweiligen Landwirt.

Umfasst sind hier auch sogenannte Folgeschäden, wie Tierarztkosten und/oder bei Tod eines Tieres der materielle Wert des Tieres. Die Summen bewegen sich zum Teil dann für "Otto-Normal-Landwirt" schon in "schwindelerregenden" Höhen.

Die Durchsetzung solcher Ansprüche mag rein menschlich äußerst frustrierend sein, aber dieser Weg sollte meiner Meinung nach viel öfter beschritten und sich anwaltlicher Hilfe bedient werden. Auch Landwirte leben eben nicht in einem rechtsfreien Raum.

Stellt der Betreiber eines Pensionsbetriebes die Futtermittel selbst her, reden wir sogar über eine sogenannte Gefährungshaftung. Sprich es ist noch nicht mal ein Verschulden seitens des Landwirtes erforderlich. Dieses gilt auch, wenn er z.B. bei Heulage aufgrund der Folie nicht die Möglichkeit hatte, die Kontamination zu erkennen.

Ein wirklich korrekter Hersteller wird das ( zunächst nur eurer Meinung nach verdorbene) Graskonservat selbst in Augenschein nehmen oder zumindest um Fotos bitten. Bestehen nur geringste Zweifel an der Qualität, ersetzt er die kontaminierten Ballen zeitnah auf eigene Kosten. Es gibt sie tatsächlich noch - Landwirte, für welche die Herstellung wirklich einwandfreien Futters eine Frage der Ehre ist.


Richtig gutes Heu ist übrigens grün , riecht nach Heu und der letzte Ballen aus der alten Ernte sieht optisch ebenso aus, wie der erste Ballen aus der neuen Ernte.

Der 'alte' Ballen riecht auch immer noch nach Heu und nicht nach "Gammel".


Leider ist es tatsächlich die sprichwörtliche 'Nadel im Heuhaufen' einen Landwirt zu finden, welcher derartiges Heu herstellt und lagert, wirklich mit 'Leib und Seele' hinter der Sache steht.

Tierwohl beginnt beim Futter.


Nach meinen Erfahrungen schenkt man hier tatsächlich besser dem Landwirt im Vollerwerb sein Vertrauen. Landwirte im Nebenerwerb verfügen meist nicht über die Zeit das Schnittgut zur Mittagszeit zu wenden (in der Zeit gehen sie ihrem regulären Job nach) und auch nicht über die zur Lagerung notwendigen baulichen Anlagen.

Bei diesen baulichen Anlagen reden wir eben über einen nicht zu unterschätzenden, bürokratischen und auch finanziellen Aufwand, verbunden mit jeder Menge körperlicher Arbeit.

Gott sei Dank bestätigen hier Ausnahmen die Regel, aber wir reden eben über wirklich absolute Ausnahmen.

Der Trend geht übrigens in Richtung durchnummerierter Heuballen (bei welchen zuverlässig die Herkunft nachvollziehbar ist) und eben die Zurverfügungstellung des Ergebnisses der (regelmäßigen) mikrobiologischen Untersuchung seitens einer unabhängigen Institution.


Ich kann mich an der Stelle nur beim Landwirt "meines Vertrauens", vor allem im Namen meiner Pferde, bedanken.

"Danke für die Nachhilfe in "Heu-Herstellungs- und Lagerungs-Kunde" an die Spelsberg GbR, hier Alexander Spelsberg, Großendrescheid, Altena,

und danke für die Nachhilfe, wie man es ganz sicher NICHT machen sollte, an einen anderen Landwirt."

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